Kreative und Perfektionismus - Was du dagegen tun kannst
4. Februar 2024
Perfektionismus ist bei uns Kreativen sehr verbreitet, weil wir nie wirklich zufrieden mit uns sind. Wir versuchen immer das allerbeste (aus uns) herauszuholen und kritisieren uns viel selbst.
Außerdem versuchen wir, durch unseren Perfektionismus, Fehler und damit verbundene Kritik die von anderen kommen könnte, zu vermeiden, um uns selbst zu schützen.
Das kann einerseits vorteilhaft für unsere Kunst sein, weil es uns zu Höchstleisungen antreibt.
Es kann jedoch auch schädlich für unsere Kunst, aber auch für unser Wohlbefinden sein. Den Wenn wir unter Druck stehen, werden wir nicht unbedingt besser. Im Gegenteil.
Darum möchte ich das Thema Perfektionismus gerne hier beleuchten.
Wenn ich dich mit einem Coaching auf deinen kreativen Weg unterstützen darf, melde dich gerne unter: daswirddirguttun@yahoo.com
Warum Perfektionismus schädlich deine Kreativität sein kann
Wir Kreative sind sehr selbstkritisch. Vielleicht kennst du das von dir. Wir sind selten zufrieden mit uns und kritisieren unsere Leistung. Nie scheinen wir gut genug zu sein. Wir hadern bis zuletzt mit uns und arbeiten bis zum letzten Moment an unseren Projekten. Loszulassen fällt oft schwer. Doch laslassen ist wichtig, wenn es um Kreativität geht. Genau wie im Leben.
Wenn man nicht loslassen kann, kann das zu großem Stress und im schlimmsten Fall zum Burnout führen. Wie du vielleicht weißt, sind Burnout und psychische Probleme unter Künstlern sehr verbreitet.
Deshalb ist es sehr wichtig, darauf zu achten, ob man bei der Arbeit nur “sein Bestes” geben will oder ob man dem Perfektionismus verfallen ist und sich im Kreis dreht.
Wie unterscheidet sich Perfektionismus von Motivation?
Manchmal ist es nicht so einfach, Perfektionismus von Motivation, Begeisterung, Fleiß oder Lust zu unterscheiden. Dabei ist es ganz einfach: Perfektionismus fühlt sich nie gut an.
Wenn du motiviert bist und dich in ein Projekt richtig hineingekniet hast, ist das anstrengend. Aber es fühlt sich wunderbar an. Wenn du fertig bist, könntest du Bäume ausreissen und bist stolz auf dich.
Wenn du unter Perfektionismus leidest, ist das anders: Du bist nie zufrieden mit dir und deiner Leistung. Du findest immer noch etwas, das besser hätte sein müssen. Perfektionismus verursacht Stress. Er ist ein ungesunder Antreiber und es hat die gleiche Wirkung wie destruktive Kritik von außen.
Woher kommt Perfektionismus?
Hinter Perfektionismus steckt meistens Angst:
Angst davor, kritisiert zu werden.
Angst davor, nicht gut genug zu sein.
Angst davor, dass man versagt oder sich blamiert.
Oder, dass Menschen, auf dessen Meinung man sehr viel gibt, enttäuscht sind.
Das Resultat von Perfektionismus ist, dass du mit deiner künstlerischen Leistung nicht zufrieden bist. Das Ganze nagt an deinem Selbstbewusstsein und macht dich weder besser noch kreativer. Im Laufe der Jahre nimmt es dir sogar die Lust an deiner Kunst und schränkt dein Wohlbefinden ein. Aus diesem Grund, lohnt es sich auf jeden Fall, gegen Perfektionismus anzugehen oder ihn nur in soweit zu nutzen, dass er auch der Kreativität nutzt.
Eine weitere negative Seite von Perfektionismus die ich oft beobachtet habe ist, dass man nicht ins handeln kommt. Wenn wir z.B. Akquise machen müssen und sehr perfektionistisch sind, fangen wir oft erst garnicht damit an oder verzetteln uns unbewußt, weil wir Angst haben abgelehnt zu werden. Wir basteln dann ewig an der “perfekten Bewerbung“. Oder wenn wir z.B. eine Homepage erstellen, wird diese oft ein Jahr lang nicht fertig, weil wie denken, sie immer weiter optimieren zu müssen.
Die Folge ist, dass wir keine/kaum Bewerbungen schreiben, das Buch nie fertig wird, die Homepage nie online geht und das Bild nie gemalt wird, weil eben noch nicht alles „perfekt“ ist. Uns fehlt der perfekte Pinsel, die perfekte Idee oder die perfekten Voraussetzungen.
Perfektionismus hindert uns daran, zu handeln!
Er hindert uns daran unsere Kunst auszuleben und die nächsten Schritte zu gehen, die uns vielleicht zum nächsten Job führen könnten.
Das Resultat können finanzielle Probleme sein.
Daher lohnt es sich wahrzunehmen, wie man sich gerade fühlt.
Wenn man sich nicht gut fühlt, sollte man versuchen Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Was auch passieren kann ist, dass man sich durch den Perfektionismus auf eine ungesunde Art und Weise verausgabt.
Selbst wenn man in dem was man tut bereits unheimlich gut ist, hat man das Gefühl NOCH MEHR aus sich rausholen zu müssen, weil es immer noch besser geht und nicht reicht. Man fixiert sich dann auf jeden kleinsten Fehler, oder auch auf Dinge die garnicht verbesserungswürdig sind und steigert sich rein. Das kann einen Künstler vollkommen auslaugen und sogar krank machen. Ich kenne Leute, die Ausschläge bekommen oder an Burnout leiden. Oder sich nach einer Produktion erstmal zwei Monate ausruhen müssen. Dagegen gilt es anzugehen!!
Lerne, mit deinem Perfektionismus umzugehen
1.) Versuche Perfektionismus als Zeichen zu sehen, dass dir das was du tust, unendlich wichtig ist.
Du arbeitest an der Sache die du liebst. Genieße es Künstler zu sein. Habe Spaß dabei!
Versuche dein Bestes zu geben, aber gehe nicht ständig über deine Grenzen. Wisse, dass das was du tust dein wahres Potential ist. Das ist das was du tun willst und gut kannst. Es ist deine Bestimmung.
Dein Perfektionismus zeigt dir, dass du etwas tust, wofür du wirklich brennst. Und wenn man etwas tut, wofür man richtig brennt, ist das etwas Positives und kein Grund sich selbst zu zerfleischen. Darum: Genieße den Vorgang und akzeptiere deine Grenzen. Sie werden sich ganz von allein ausweiten.
2.) Setzte dir eine Deadline
Schränke die Zeit, in der du an deiner Kunst arbeitest ein. Schreibe z.B von 10- 15 Uhr, lese es dir noch ein Mal und wende dich anderen Dingen zu.
Für diesen Tag hast du dein Bestes gegeben. Das reicht. Es geht also nicht darum, perfekt zu sein. Sondern nur sein Bestes in diesem Moment zu geben! Du bist gut genug!
3.) Sei stolz auf dich!
Du hast das Beste gegeben, was du in diesem Moment konntest. Feiere das! Es ist nicht selbstverständlich, dass man sein Bestes gibt. Manche Künstler arbeiten sehr routiniert und sind nicht mehr mit ganzer Seele bei der Sache. Du gibst aber wirklich dein Bestes! Also sei stolz auf dich! Du mußt nicht perfekt sein. Du mußt nur dein Bestes geben, Freude dabei haben und dich dafür feiern, dass du versuchst, Menschen zu berühren.
4.) Belohne dich selbst
Tue dir gut. Das kann ein Gläschen Wein sein, oder ein Treffen mit Freunden, ein leckeres Essen, ein Tänzchen im Wohnzimmer oder irgendein Ritual. Einfach etwas das dir guttun! Feiere das du dein Bestes gegeben hast. Du musst nicht perfekt sein. Das was du kannst reicht. Schenke dir dafür Wohlwollen und den Respekt den du verdienst.
5.) Nimm auch kleine Erfolge wahr. Gehe Schritt für Schritt vor
Einerseits hast du natürlich ein Ziel vor Augen. Mach dir aber auch klar, was du an diesem Tag wirklich schaffen kannst und was eben nicht.
Selbst wenn du nur eine Kleinigkeit schaffst und diese nur ein kleines Rädchen in dem Getriebe ist, ist das in Ordnung. Das reicht aus! Notiere dir jeden kleinen Fortschritt. Mach dir eine Liste mit dem was du schon geschafft hast. Und kucke dir die Liste nach einem Monat an. Du wirst dich wundern, wieviel draufsteht! Ohne Liste, würdest du es vielleicht garnicht wahrnehmen.
Oft haben wir das Gefühl, nicht genug getan zu haben. Aber wenn man sich wirklich bewußt macht, was man alles tut, kommt einiges zusammen. Nimm also deine kleine Aktionen und Erfolge wahr und feiere sie!
6.) Sage dir mit Hilfe von Affirmationen selbst, dass das was du tust, gut genug ist.
Wenn du an Perfektionsmus arbeitest, sprichst du wahrscheinlich negativ mit dir. Nimm dies wahr und sprich ganz bewußt anders mit dir. Formuliere deine Gedanken des Mangels um und sprich sie laut aus. Selbst wenn du es vielleicht selbst nicht glaubst, sage laut zu dir: „Das ist jetzt gut genug.“ Oder: „Das reicht. Ich bin gut genug.“ - „Das war super. Schön, dass ich mein Bestes gegeben habe.“ - „Das reicht für heute.“ Rede laut mit dir, feiere deine kleinen Erfolge, belohne dich und rede anders mit dir, als du es davor gemacht hast. Schenke dir selber Selbstvertrauen, in dem du dich selbst aufbaust. Ändere deinen inneren Monolog und setzte ihm positive Affirmationen entgegen. Affirmationen helfen nicht nur, wenn man sie laut ausspricht, sondern auch wenn man sie sich aufschreibt. Notiere sie dir auf ein Blatt Papier. Schreibe z.B auf einen Zettel: „Das was ich tue, ist gut genug.“ Hänge ihn in deiner Wohnung gut lesbar auf. Immer wenn du den Zettel siehst erinnerst du dich daran, dass du an Perfektionismus leidest. Und es wahrzunehmen, ist der erste Schritt zur Besserung.
Perfektionismus ist etwas, das du dir im Laufe der Jahre antrainiert hast. Sei darum geduldig mit dir, wenn du versuchst dich Schritt für Schritt von ihm zu lösen.
Zusammenfassung: Tipps gegen Perfektionismus
2.) Schränke die Zeit, in der du an deiner Kunst arbeitest ein.
3.) Gib dich zufrieden damit, dass du gerade so gut bist wie du eben kannst. Das reicht. Sei stolz auf dich!
4.) Belohne dich selbst!
5.) Feiere auch deine kleinsten Erfolge
6.) Verändere mit Hilfe von Affirmationen deinen inneren Monolog.
Ich hoffe, dass ich dir Inspiration und gute Tips geben konnte!
Brauchst du mehr Inspiration und Beratung? Dann buche gerne ein Coaching bei mir!
Genieß dein Leben und deine kreative Leidenschaft. Setze dir kleine Ziele, sei gnädig mit dir und erlaube dir Fehler. Du musst nicht perfekt sein. Sei stolz auf jeden kleinen Schritt, den du gehst und pass auf dich auf. Sei lieb zu deinem „inneren Künstler“, damit er Spaß an seiner Kreativität hat.
Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag!
Das wird dir guttun.
Dein Daniel